Terrorgefahr - was nun?

18.03.2016

Die jüngste Sitzung des Arbeitskreises „Innere Sicherheit“ der CDU des Kreises Euskirchen befasste sich mit dem aktuellen Thema „Terrorgefahr – Was nun?“. Sicherheitsexperte Friedrich Karl Schrader (langjähriger Mitarbeiter in obersten Polizei- und Sicherheitsbehörden) berichtete von den unterschiedlichen Formen des Terrorismus, der sich in Gestalt des Einzel-, Gruppen-, Partei- und Staatsterrorismus untergliedern lässt. Am schwierigsten gestaltet sich die Bekämpfung des Einzelterrorismus, da hier die Sicherheitsbehörden auf Informationen aus der Bevölkerung angewiesen sind.

Beim Gruppenterrorismus handelt es sich um Terrorakte von extremen Gruppenorganisationen, die sich grob in Links- und Rechtsterrorismus einordnen lassen. Beim Parteiterrorismus versuchen unterschiedliche Parteien, vor allem im arabischen und nordafrikanischen Raum, ihre Interessen durch Terrorakte zu verstärken. Staatsterrorismus findet man unter anderem bei den so genannten „Warlords“ in Afrika.

Eine neue Form der Bedrohung sind die sogenannten „Foreign Fighters“, also Deutsche, die in Syrien und dem Irak für den IS (Islamischer Staat) kämpfen. Insgesamt handelt es sich um ca. 850 Personen, davon sind mittlerweile ca. 400 nach Deutschland zurückgekehrt, ca. 300 befinden sich noch im Kampfgebiet, weitere 150 Personen sind bei Kämpfen umgekommen. Der IS finanziert sich unter anderem durch Ölverkäufe, Spenden, treibt Steuern ein und ist an Erpressungen beteiligt.

Der Sicherheitsexperte empfahl, vor Auslandreisen grundsätzlich die Reiseempfehlungen des Auswärtigen Amtes zu verfolgen und sich daran zu halten, außerdem müsse man auf angemessene Kleidung achten, die den Gepflogenheiten vor Ort entspricht. Bei akuten Warnungen sei den Anweisungen von Sicherheitsbehörden und Einsatzleitern Folge zu leisten. Man solle nicht in Panik verfallen und vor allem keine verdächtigen Gegenstände anfassen, sondern den Sicherheitsbehörden entsprechende Hinweise geben.

Schrader wies darauf hin, dass es für die Aufrechterhaltung der Sicherheit wichtig sei, entsprechende Kräfte bei Polizei und Sicherheitsbehörden vorzuhalten. Außerdem halte er zusätzliche Personalkräfte auf Bundes- und Landesebene notwendig, insbesondere auch beim Verfassungsschutz. An den Vortag schloss sich eine rege Diskussion an.

März 2016