
Aufgrund der exponentiellen Wachstumsrate der Wölfe in Deutschland wendet sich der CDU-Bundestagsabgeordnete für Euskirchen – Rhein-Erft-Kreis II, Detlef Seif, an Bundesumweltministerin Steffi Lemke. Seif fordert die Ministerin auf, die Blockade gegen das Bestandsmanagement Wolf aufzugeben. Bislang habe die Zunahme des Wolfsbestandes vor Ort zwar noch nicht zu größeren Konflikten geführt – so gab es einige Sichtungen, wie in Satzvey, Rißdorf, Weilerswist oder im Nationalpark Eifel. Aktuell hielten sich die wenigen nachgewiesenen Wildtierrisse oder Nutztierrisse durch den Wolf auch in Grenzen.
Bei der letzten Hauptversammlung der Kreisjägerschaft Euskirchen hat Seif aber auf ein erhebliches Konfliktpotential aufgrund der anwachsenden Wolfspopulation hingewiesen. „Die Wolfbestände wachsen derzeit ungebremst. Die Wölfe finden keine natürlichen Feinde, dafür aber gute Lebensbedingungen. Bei aktuell geschätzten 1.500 bis 2.700 Wölfen in Deutschland und dem bisherigen jährlichen Zuwachs von rund 30 % kann dies bundesweit in den nächsten zehn Jahren zu einem Bestand von 20.000 Wölfen führen. Es besteht ein großes Konfliktpotential mit dramatischen Auswirkungen auf Nutztiere und Wildtiere. Dies kann zur Existenzgefährdung von Weidetierhaltern und erheblichen weiteren Konflikten zwischen Mensch und Wolf führen“, so Detlef Seif.
Es sei erforderlich, zunächst umfassende Daten zu erheben und im Bedarfsfalle mit geeigneten Maßnahmen gegenzusteuern.
Als EU-Obmann seiner Fraktion begrüße er das Vorhaben der Kommission, auf der Grundlage von noch zu erhebenden Daten zu entscheiden, ob der absolute Schutzstatus des Wolfs in der Europäischen Union geändert wird. Hierzu fordert Detlef Seif die Bundesumweltministerin auf, die Initiative der Kommission zu unterstützten: „Deutschland darf diese auf keinen Fall blockieren. Es ist und bleibt nach wie vor wichtig, den Wolf zu schützen. Gleichzeitig müssen aber auch die Belange der Menschen und Tiere in einen guten Ausgleich gebracht werden“, so Seif.
Für ihn sei es bedauerlich, dass die Bundesumweltministerin der EU-Kommission bislang keine zusätzlichen Daten über die Größe der deutschen Wolfspopulation und die Angriffe auf Nutz- und Wildtiere übermittelt habe. „Dabei entsteht der Eindruck, dass sich das Ministerium ausschließlich auf Problemwölfe konzentrieren will, was aufgrund der dramatischen Entwicklung nicht hinnehmbar ist. Die Entnahme einzelner übergriffiger Wölfe reicht nicht mehr aus. Dringend erforderlich sind ein aktives Bestandsmanagement und vorbeugendes Handeln – unabhängig vom Schadensfall muss eine leichtere Bejagung möglich sein. Es besteht die Gefahr, dass die Entwicklung außer Kontrolle geraten wird, auch im Kreis Euskirchen“, kommentiert Detlef Seif.
Darüber hinaus informiert er in einem Brief an die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister über die Initiative der Kommission und ruft sie auf, bis zum 22. September 2023 aktuelle Daten über die Wolfspopulationen vor Ort und die möglichen Gefahren an die folgende E-Mail-Adresse, EC-WOLF-DATA-COLLECTION [at] ec.europa.eu, zu melden.
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